Bericht über Agrartag am 20. Februar 2014

im Haus des Gastes in 93444 Bad Kötzting

Die Tagesordnungspunkte:

  • Eröffnung und Begrüßung
    Michael Wurm, Raiffeisenbank Bad Kötzting eG
  • Finanzielle Absicherung der Risiken in der Landwirtschaft
    Thomas Gruber, Allianz Versicherungs-AG
  • Pachtpreise ohne Grenzen
    Norbert Bleisteiner, Landmaschinenschule Triesdorf
  • Schlussworte
    Reinhard Stahl, Raiffeisenbank Bad Kötzting eG
  • Stehempfang

Die Raiffeisenbanken und die Landwirtschaft sind seit jeher eng verbunden. Dies hat die
Raiffeisenbank Bad Kötzting eG dazu veranlasst, zum Agrartag einzuladen. Dass man
mit der Themenauswahl richtig lag, konnte man an dem zahlreichen Besuch fest-
machen. Ebenso waren viele  Vertreter der landwirtschaftlichen Organisationen
anwesend.

In der Begrüßungsrede ging Vorstand Michael Wurm auf die veränderten Rahmen-
bedingungen in der Landwirtschaft ein. Die wachsende Weltbevölkerung, Wasserman-
gel, steigende Erzeugungskosten oder auch die saisonunabhängige Verfügbarkeit
an hochwertigen Agrarprodukten sind nur einige Faktoren.

Durch die steigende Nachfrage an landwirtschaftlichen Erzeugnissen sind die Pacht-
preise ebenso gestiegen.

Weiterhin machte Herr Wurm in seinem Vortrag deutlich, dass auch in der Landwirtschaft
ein Risikomanagement notwendig ist. Ein gewisses Risiko gehört zu jedem Handeln
dazu, aber es liegt auch in der Verantwortung jedes Einzelnen, sich mehr oder weniger
mit Risiken auseinanderzusetzen.

Mit diesen Worten wurde an Herrn Thomas Gruber, Bevollmächtigter im Firmenkundengeschäft
der Allianz Versicherungs-AG München übergeleitet. Der Referent ging dabei auf die
verschiedenen Brennpunkte in der Gebäude- und Inhaltsversicherung ein. Man soll
sich die Zeit nehmen, den Versicherungsschutz prüfen zu lassen, ob alle wesentlichen
Risiken ausreichend abgesichert sind.

Der Hauptreferent des Abends, Herr Norbert Bleisteiner, Leiter der Land-
maschinenschule in Triesdorf, erläuterte zunächst die Einflussfaktoren der Flächenver-
knappung. Der Bevölkerungszuwachs, Extensivierung, Klimawandel, Fläche für Bau-
maßnahmen, Energieproduktion sind nur einige dieser Gründe, warum der Flächenbe-
darf steigt.

Stand im Jahr 1975 pro Kopf eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 0,4 ha zur Verfügung,
so wird im Jahr 2020 eine Halbierung auf 0,2 ha erwartet. Trotzdem mahnt Herr
Bleisteiner dazu, die Pachtpreise ganz genau zu kalkulieren. In seinem Vortrag ging
er auf die Preiskalkulation näher ein. Man dürfe sich bei der Preiskalkulation nicht
an den Spitzenwerten, sondern an längerfristigen Durchschnittswerten orientieren. Auch die verschiedenen Risiken der landwirtschaftlichen
Produktion seien noch zu berücksichtigen.

Die zum Teil beobachteten Pachtpreise lassen jedoch darauf schließen, dass dieses
Kalkulationsprinzip keinesfalls berücksichtigt wird. Ebenso ist die Entwicklung bei den Kauf-
preisen für landwirtschaftliche Flächen. Die Verkehrswerte bzw. Kaufpreise haben sich
durch Anlagenotstand und Spekulationen schon deutlich von den möglichen Ertragswerten
entfernt. Dass auch hier Blasen entstehen können, konnte man in Dänemark beobachten.

Zum Schluss seines Vortrages ging Herr Bleisteiner auf die Entwicklung der Betriebs-
strukturen ein. Von der Betriebsgröße allein kann keine Aussage über den wirtschaftlichen
Erfolg gemacht werden.

Vorstand Reinhard Stahl bedankte sich bei den beiden Referenten für die interessanten
Vorträge mit einem kleinen Präsent und lud die Anwesenden Teilnehmer zu einem
Imbiss im Foyer ein.

  

Voller Saal im Haus des Gastes

Voller Saal im Haus des Gastes